Der Komponist einer der berühmtesten Märsche der Welt – Carl Teike – wurde 1864 in Dąbie bei Stettin geboren. In seiner Jugend spielte er Oboe im Orchester des würrtembergischen Regimentsorchesters in Ulm. Eben während dieser Zeit schrieb er den Marsch „Alte Kameraden”. Wie das manchmal so ist, wurde das Stück des jungen Komponisten zunächst nicht gebührend gewürdigt. Als der Kapellmeister in Anwesenheit seiner Kameraden, ihm die Noten mit den Worten: „Wir haben genügend Märsche. Sie können das in den Ofen werfen.“ zurückgab, liquidierte Teike seinen Dienst. Als er sich von seinen Kameraden verabschiedete, erdachten sie gemeinsam nach dem dritten Bier den Titel des Marsches. Seit diesem Moment begann die Melodie, um die Welt zu reisen und im gewissen Sinne eine atemberaubende „Karriere zu machen“. Seit 120 Jahren befindet sie sich in den Repertoires fast aller Blasorchester. Sie wurde auf den Eröffnungs- und Finalveranstaltungen von Olympiaden gespielt, auf dem New Yorker Broadway, der Pariser Champs-Elysee, in London während der Krönung im Jahre 1937 und vor der Queen Elisabeth im Jahre 1959.
Nachdem Carl Teike die Armee verlassen hatte, blieb er bis zu seinem Lebensende ein bescheidener Polizist – zunächst in Potsdam, und später, ab 1909, Beamter, der nach dem Feierabend komponierte und ein Orchester in Landsberg an der Warthe dirigierte. Eben in Landsberg schuf er dutzende Märsche, aber den bekanntesten verkaufte er für nur 25 Mark einem Verleger aus Stettin.
Teike wurde auf dem Landsberger Friedhof (jetziger Kopernikus-Park) beigesetzt. Als Dank für sein Schaffen errichteten ihm die vor allem mit der Musik verbundenen Bürger dieser Stadt dort ein prächtiges Denkmal. Dieses blieb jedoch leider nicht erhalten.
Am 27. Mai 2007, dem 85. Todestag des Komponisten, wurde in Gorzów Wielkopolski (ehemals Landsberg an der Warthe), feierlich eine Gedenktafel zu Ehren Carl Teikes an jenem Haus eingeweiht, in dem er schuf und wohnte. Dies geschah während des Internationalen Blasorchestertreffens „Alte Kameraden“, das dazu einen außergewöhnlichen Anlass bot.
Quelle: Dariusz Barański Gazeta Wyborcza